Amalgam
Amalgam - Ein umstrittener Werkstoff in der Zahnheilkunde
Amalgam ist eine unter anderem für Zahnfüllungen verwendete Quecksilberlegierung, die man lange Zeit als "Plombe" bezeichnete. In der modernen Zahnmedizin werden aufgrund gesundheitlicher Bedenken Amalgamfüllungen, wenn sie zum Einsatz kommen, ausschließlich in einer Legierung mit Silber verwendet. Diese sehr schnell einhärtende Legierung besteht nach wie vor zu rund 3 % aus Quecksilber, daneben aus etwa (jeweils Maximalwerte) 40 % Silber, 32 % Zinn, 30 % Kupfer, 5 % Indium und 2 % Zink. Der Kupferanteil wird heute zugunsten des Silbers reduziert oder ersetzt.
Amalgam: Vorteile in der Zahnmedizin
Schon seit den 1820er Jahren kam Amalgam sehr stark zum Einsatz, weil es tatsächlich zahnmedizinisch einige Vorteile bietet. Es lässt sich sehr gut im Mund verarbeiten und hält anschließend sehr lange, viele Menschen tragen fast über ihr ganzes Leben so eine Füllung. Das gilt allerdings nicht mehr als unbedenklich (siehe unten). Dennoch gibt es bis heute kein anderes plastisches Material, das bei vergleichbar günstigem Preis solche Eigenschaften bietet. Es ist unter anderem sehr korrosionsbeständig und wird daher durch den teils sauren Speichel praktisch nicht angegriffen. Die entsprechenden Füllungen erweisen sich also als sehr beständig.
Bedenken gegen Amalgam
In den ersten Jahrzehnten bestand Amalgam bis zu 50 % aus reinem Quecksilber, das immerhin giftig ist und daher schon in den 1830er Jahren zu einer verschärften Diskussion um den Stoff führte, die in den USA zeitweilig zu einem Verbot von Amalgamfüllungen führte. Knapp hundert Jahre später wurde dieser Glaubenskrieg auch in Deutschland geführt, er flammt seither immer wieder auf und nährt sich unter anderem durch die Einführung modernerer Kunststoffe als Zahnfüllungen, die andere Vorteile wie eine sehr gute Anpassung an die Zahnfarbe und beste Adhäsion (Verbindung mit der Zahnsubstanz) aufweisen. Zuletzt um das Jahr 2012 herum wiesen einige deutsche Wissenschaftler nach, dass tatsächlich durch Amalgamfüllungen in geringen Mengen Quecksilber ausgefällt werden kann und dies bei bestimmten Prädispositionen zu leichten gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen könnte. Allerdings trugen im Verlauf der letzten knapp 200 Jahre viele Millionen Menschen Amalgam im Mund, ohne dass spektakuläre Fälle von Vergiftungen bekannt geworden wären. Auch Langzeitstudien wiesen keine ernsthaften Gefahren nach. Man vermutet nach dem Erkenntnisstand des Jahres 2014, dass Personen beispielsweise mit Goldzähnen und Amalgamfüllungen von einer Ausfällung der Quecksilberionen betroffen sein könnten, die anschließend eine neurotoxische Wirkung durch ihre Einlagerung im Fettgewebe um die Nervenzellen verursachen können. Die erhöhten Quecksilberwerte lassen sich durch Urinproben nachweisen, inzwischen empfiehlt das deutsche BfArM (Bundesinstitut Arzneimittel/Medizinprodukte) bei Schwangeren und Personen mit Nierenschaden den Verzicht auf Amalgam.
bei Dr. Frank Seidel
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